Aufgrund der steigenden Anzahl von Wölfen hat die Landesregierung den Wolfsmanagementplan grundlegend überarbeitet.
Der Wolf ist längst keine vom Aussterben bedrohte Art mehr. Über 20.000 Tiere werden derzeit in Europa gezählt und die Population wächst. Erste Rudelbildungen werden aus Kärnten und Tirol gemeldet. Der strenge Schutz des Raubtieres stellt vor allem für die heimische Land- und Almwirtschaft sowie zunehmend für heimische Wildtiere ein Problem dar. Die Salzburger Landesregierung hat den Wolfsmanagementplan grundlegend überarbeitet. Damit nimmt Salzburg beim Wolfsmanagement eine Vorreiterrolle ein.
Risikotier als neue Kategorie
Insbesondere wenn der Wolf die Scheu vor dem Menschen verliert und sich zunehmend in Siedlungsbereichen aufhält, steigt die Gefahr für Konflikte. Der neue Wolfsmanagementplan gibt klare Empfehlungen für die verschiedensten Verhaltensweisen und erleichtert auch die Experten-Entscheidung zur Entnahme. Die Gesetzesnovelle sieht als Neuerung erstmalig den Begriff des „Risikotiers“ vor. Ebenso ist die Ausweisung von Weideschutzzonen möglich. „Dort wird die Entnahme vereinfacht. Zukünftig haben wir eine Handhabe bereits bevor der Wolf zubeißt“, so LR Sepp Schwaiger.
Herdenschutz nicht umsetzbar
„In Salzburg gibt es rund 300 Almen auf denen Schafe und Ziegen aufgetrieben werden. Man würde pro Alm 450 Hirten benötigen und zwischen zwei und sieben Herdenschutzhunde. Die jährlichen Kosten dafür würden rund 21 Millionen Euro betragen. Eine Summe, die die landwirtschaftlichen Betriebe nicht finanzieren können. Die gezielte Entnahme der Wölfe ist und bleibt die einzige Möglichkeit“, so LR Schwaiger.
Sorge um Almwirtschaft
Für den Präsidenten der Landwirtschaftskammer, Rupert Quehenberger steht fest: „Almen sind nicht durch Zäune vor Wölfen schützbar. Rinder, Schafe und Ziegen sind in den Berggebieten essentiell für das ökologische Gleichgewicht. Sterben die Wiederkäuer durch die Wölfe, stirbt auch die Artenvielfalt auf unseren Bergen. Der Wolf ist in Europa längst nicht mehr gefährdet, um die Almwirtschaft mache ich mir hingegen sehr große Sorgen.“
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