Erstmals seit der Währungsreform 2002 werden die steuerlichen Umsatzgrenzen für Bauern angehoben.
Eine große Erleichterung konnte für viele Bäuerinnen und Bauern erzielt werden: „Zum ersten Mal seit 20 Jahren haben wir es geschafft, die Umsatzgrenze in der steuerlichen Pauschalierung in der Landwirtschaft anzuheben. Auch die Einheitswertgrenze für die Teilpauschalierung und Einnahmen aus Nebentätigkeiten werden angepasst. „Mit der Teuerung steigen die Umsätze unserer Bauernfamilien – nicht aber deren Einkommen, da die Kosten für Dünger, Futtermittel und Energie die Gewinne auffressen. Der Umsatzanstieg drängt viele Betriebe nun aus der steuerlichen Pauschalierung. Eine Erhöhung ist deshalb eine längst überfällige bürokratische Entlastung“, freut sich der Obmann des Salzburger Bauernbundes Präs. Rupert Quehenberger.
Überschreitung durch Preissteigerungen
Durch die Preissteigerungen aufgrund der Teuerung überschreiten viele Höfe die aktuellen Umsatzgrenzen und haben ohne Einkommenszuwachs plötzlich einen enormen bürokratischen Mehraufwand. Ein Dilemma, das derzeit etwa 1.500 bis 2.000 Betriebe in ganz Österreich beschäftigt. „Dem Einsatz von Bundesminister Norbert Totschnig und BB-Bundesobmann Georg Strasser ist es zu verdanken, dass in Zusammenarbeit mit dem Finanzministerium gelungen ist, hier eine Einigung zu erzielen“, bedankt sich Quehenberger.
Anhebung der Umsatzgrenzen
Konkret wird die Umsatzgrenze für die Vollpauschalierung von 400.000 auf 600.000 Euro angehoben. Auch die Einheitswertgrenze für die Teilpauschalierung wird um 35.000 auf 165.000 Euro erhöht. Ebenso wird die Einnahmengrenze für landwirtschaftliche Nebentätigkeiten nach oben korrigiert. Statt bisher 40.000 sind künftig 45.000 Euro die Obergrenze. In Zeiten durchbrochener Lieferketten bekommt die bäuerliche Direktvermarktung damit einen noch höheren Stellenwert bei der Versorgung der Bevölkerung. Mit der Anhebung der Umsatzgrenze auch bei Nebentätigkeiten wird auch hier die Teuerung entsprechend berücksichtigt. „Damit können unsere Bauernfamilien ihre Zeit für das einsetzen können, was derzeit am wichtigsten ist: Die Bevölkerung auch weiterhin verlässlich mit regionalen Lebensmitteln versorgen. Indem wir die Pauschalierungsgrenzen anheben, entlasten wir unsere Landwirtschaft und sichern die heimische Produktion ab“, so Quehenberger.
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