Bei der Behandlung im Nationalrat sieht Abg z NR Franz Eßl neben dem Einkommensplus einen Wermutstropfen: Die Einkommen der Bergbauern.
Franz Eßl begrüßt „das kräftige Einkommensplus“ im Jahr 2022, warnt aber auch zugleich: „2022 ist der Ertrag, aber auch der Aufwand gestiegen. 2023 ist der Ertrag wieder gesunken, der Aufwand aber nicht!“ Trotz Plus für die Bäuer/innen im vergangenen Jahr sieht Eßl einige Wermutstropfen. „Denn die Einkommen der Bergbauern sind prozentuell zwar gestiegen, die Schere zu Nichtbergbauern ist nominell jedoch größer geworden“, betont Eßl und verweist dabei auch auf die Mutterkuhhalter: diese verdienen pro Familienarbeitskraft lediglich 13.586 Euro im Jahr. Da braucht es laut Eßl zweifelsohne noch mehr Unterstützung.
Kaufkraft verbessert
Kein Verständnis zeigte Eßl für die Opposition, die gestiegene Lebensmittelpreise für die Teuerung verantwortlich macht und den Eindruck vermittelt, dass sich die Bevölkerung diese nicht mehr leisten könne. „Längerfristig betrachtet sind die Löhne deutlich mehr gestiegen als die Preise für Lebensmittel“, nennt Eßl etwa den Vergleichszeitraum seit dem EU-Beitritt. Seit 1995 bis 2022 sind die Erzeugerpreise für Agrarprodukte um 51 Prozent, der VPI um 70 Prozent und die Löhne um 88 Prozent gestiegen. „Die Kaufkraft hat sich demnach verbessert“, so Eßl.
Maßnahmenpaket der Regierung
Für den ÖVP-Abgeordneten waren es aber nicht nur bessere Produktpreise und gute Ernte, die 2022 zu dem Einkommensplus für die Landwirte geführt haben. „Die Regierung hat gerade in der Krise viel für die Menschen im Land getan“, nannte Eßl nicht nur die Zahlungen aus dem Öpul sowie die AZ für Bergbauern und die Direktzahlungen, sondern auch zahlreiche Entlastungen, wie z.B. die ökosoziale Steuerreform mit Senkung des Steuertarifs, die Anpassung der Pauschalierungsgrenzen, die Abschaffung der kalten Progression, den Klimabonus, den Familienbonus, die jährliche Erhöhung der Familienleistungen, den Stromkostenzuschuss, die Strompreisbremse oder die Agrardieselvergütung.
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